Ein Gipfel, vom Handelsblatt organisiert und von der Salzgitter AG gehostet, zwei Tage und rund 200 Teilnehmer aus Politik und Branche. Hochkarätige Präsenz, so der Ministerpräsident von NRW Stephan Weil bis hin zu verschiedenen Vorständen der Automobilindustrie und deren Zulieferern.
Mein großes Take-away war die klare Stimmung, dass die Industrie „ready for the Change“ ist. So will zum Beispiel Stellantis schneller den Verbrennerausstieg als von der Politik vorgegeben vollziehen, ab 2030 keine Verbrenner mehr produzieren und gar 2038 CO2 neutral sein. Respekt! Stephan Weil hielt eine flammende Rede für den Standort Deutschland und den Erhalt der Wertschöpfung in unserem Lande und was die Herausforderungen sind. Da war sehr deutlich der Aufbruch zu spüren anders, als bei einer Mobilitätsveranstaltung der Grünen in Berlin, die Woche zuvor, bei der der Ruck irgendwie noch nicht zu spüren war. Das hat mich in Berlin sehr betrübt, aber umso mehr in Salzgitter erfreut!
Das Kleinwagen und neue Konzepte auch wichtig für die Mobilitätswende sind, war leider nicht auf der Agenda. Das E-Mobilität bezahlbar sein muss, das war wenigstens Konsens!
Die Automobilindustrie und die Stahlindustrie sind ja stark verbandelt und die Stahlindustrie steht vor einer ähnlichen Herausforderung die Fertigung auf Strom umzustellen. Da sind die Stromkosten exorbitant hoch und die Elektroöfen, werden abgeschaltet, wenn der Strompreis an der Strombörse zu hoch ist!
2025 soll ein Flottenverbrauch von 95 g CO2/km erreicht werden. Die führenden Deutschen OEMs müssen mit Strafzahlungen rechnen. Sollten diese Milliarden doch lieber in nachhaltige Entwicklungen gesteckt werden. Am Ziel vorbei, wäre, wenn diese von der Politik erlassen werden und trotzdem Gewinne ausgeschüttet werden.
Das WAS (Transformation und bezahlbare E-Mobilität) wurde klar kommuniziert, aber nicht das WIE. Das ist dann vielleicht doch noch ein Betriebsgeheimnis und hoffentlich nicht die Unkenntnis…
Ich hatte das „2.700 € Ticket“ per Verlosung gewonnen. Die gab es nur deswegen, weil das Geld und die Zeit in der Branche nicht mehr locker zur Verfügung stehen. Mal schauen, nächstes Jahr bekomme ich vermutlich keinen freien Eintritt mehr, es sei denn, ich mache einen Vortrag über die Chancen von Klein- und Leichtfahrzeugen…
Joachim Gillert
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