Hamburg geht nach sieben Jahren „Streitfall Rodigallee“ völlig neue Wege: statt zwei Spuren soll es zukünftig pro Fahrtrichtung nur noch eine geben: dafür gibt es mehr Platz für Fußgänger & Radfahrer, mehr Bäume und eine Carpooling-Spur.

Auf 3,5 Kilometern, in der nächsten Ausbaustufe sollen es insgesamt 7 km werden, dürfen elf Buslinien, Taxis, e-Autos und erstmals auch sogenannte Carpooling-Fahrzeuge fahren.  Das sind Fahrzeuge, die mit mindestens drei Personen besetzt sind. Die Verkehrsbehörde möchte damit einen Anreiz für Gemeinschaftsfahrten schaffen.

Die „gesparte“ Spur wird für die Verbreiterung des Rad- und Fußweges genutzt. Auf 500 m ist der Radweg sogar komplett durch Kantsteine von der Straße getrennt – das soll die Sicherheit erhöhen.

Für die Umgestaltungsmaßnahmen müssen 32 Bäume gefällt werden. Im Gegenzug dazu werden 84 neue Bäume gepflanzt.

Mit Fertigstellung des Projekts im Jahr 2029 soll die Sonderspur bei Stau, per Signaltafel, für alle Verkehrsteilnehmer freigegeben werden, um den Verkehrsfluss zu erhöhen. Startschuss für den Umbau ist Mitte 2025.

Das Umbauprojekt ist unserer Meinung nach ein wichtiges Zeichen für die ökologisch sinnvolle Städteplanung der Zukunft: gerade hier sollte dem Auto, zugunsten von Fußgängern und Radfahrern, erheblich weniger Platz eingeräumt werden.

In unserem Manifest „Verkehrswende mit elektrischer Leichtmobilität“ verfolgen wir einen ähnlichen Ansatz, bisherige innerstädtische Autospuren als „LEV-Spuren“ umzuwidmen: so schaffen wir einen größeren und sicheren Raum für Kickscooter, Fahrräder (inkl. Pedelecs), Senioren Roller, eMopeds bis hin zum eLeicht-LKW mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 45 km/h.

Ziel der Anstrengungen ist es den Umstieg zur elektrischen Leichtmobilität zu vereinfachen und die Wohnqualität, durch weniger Stau, Lärm und Abgase, deutlich zu erhöhen.