Zum Jahresende läuft die Förderung vom BMWK für das LEVi Innoavtioncluster aus und das LEVi Team nimmt Abschied.
In den vergangenen zweieinhalb Jahren haben wir uns für die elektrische Leichtmobilität stark gemacht, haben versucht ein Bewusstsein für dieses neue Fahrzeugsegment zu etablieren, haben mit unterschiedlichsten Aktionen für eine Steigerung des Bekanntheitsgrads gesorgt und uns nun zum Ende unserer Projektlaufzeit auch auf’s politische Parkett begeben.
Es war eine schöne und aufregende Zeit, mit Höhen und Tiefen, mit Herzblut und viel Spaß. Natürlich sind wir nun alle sehr traurig, dass es eine Fortführung durch uns als Team nicht geben wird, aber als Privatpersonen bleiben wir der elektrischen Leichtmobilität selbstverständlich treu und ihr findet uns in den sozialen Netzwerken, auf LinkedIn und der einen oder anderen Demo sicher wieder.
Das Netzwerk LEVi sowie das gewonnene Know-how wird der Förderprojektinitiator
Hans Constin (Constin GmbH) dafür nutzen, die LEV-Branche mit eigenen Entwicklungen, angefangen beim standardisierten Wechselakku, über Akkuwechselstationen bis hin zur Fahrzeugfamilie ELLA, nach vorne zu bringen.
Wir, das LEVi Team, möchten uns für die Zusammenarbeit, den Austausch und für das uns entgegengebrachte Vertrauen, an dieser Stelle noch einmal herzlich bedanken und lassen noch einmal ganz persönlich die vergangene Zeit Revue passieren.
Drei Jahre. Das klingt am Anfang nach einer unglaublich langen Zeit. Im Rückblick war es, wie immer im Leben, ein viel zu kurzer Zeitraum.
In drei Jahren kann sich viel verändern. Und das hat es auch, sowohl beruflich als auch privat. Dennoch fühlt es sich so an, als ob wir kaum vorangekommen sind. Erst wenn man zurückblickt, wird einem der Weg klar, den man tatsächlich geschafft hat.
„Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist“, nie hat sich ein Sprichwort falscher angefühlt. Aus meiner Sicht müsste es heißen: „Wenn es am schönsten ist, geht es erst richtig los!“
Ich erinnere mich an die ersten Kontaktversuche mit der Branche, die Skepsis mit denen wir bei den Telefonaten schnell abgebügelt wurden. Netzwerk? Gratis? Nein danke! Es hat uns viel Kraft und Zeit gekostet, um das Vertrauen zu schaffen, auf dessen Grundlage wir endlich loslegen konnten.
Und dann, nach fast zwei Jahren der Moment, der meine eigene Skepsis, ob wir je erfolgreich sein werden, wegbügelte. Ein Anruf eines großen Netzwerks „Wir hätten gerne eure Expertise gehört“. Selten war ich so stolz auf meine Arbeit. Auf einmal wurden wir gefragt, unsere Meinung wertgeschätzt und wir merkten auch, wir haben etwas zu erzählen. Gutes und Schlechtes, aber immer mit der Intention anderen auf ihrem Weg zu helfen. Inzwischen wird LEVi als Ansprechpartner weiterempfohlen, wir sprechen vor (Fach-)Publikum und unser Wissen im Bereich LEV-Markt muss sich nicht verstecken.
Und natürlich unsere Events: Eine Demo mit 250 Teilnehmern? Zu Beginn undenkbar, dank unserer großartigen Partner aber inzwischen Realität. Und dennoch ist es nun vorbei. Daher habe ich zum Abschluss ein paar Wünsche:
Ich wünsche mir, dass wir einen Weg finden, das Wissen weiterhin zu erhalten und weiterzugeben, auch weil sich die Welt so schnell wandelt und das Wissen von heute, Morgen schon veraltet ist.
Ich wünsche mir, dass den jungen Unternehmen, die mit ihren innovativen, manchmal verrückten Ideen viel mehr (kostenlose) Hilfe zukommt, wenn sie den Weg des Marktes das erste Mal beschreiten, und dazu zähle ich nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern Beratung zu den Herausforderungen, denen sich so ein Unternehmen gegenüber sehen wird, aber damit einhergehend auch die Chance, diese Herausforderungen zu bewältigen, am besten im Verbund.
Mein Fazit nach drei Jahren Netzwerkarbeit:
Es ist ein harter Kampf, speziell in den Nischen-Branchen, die es verdienen würden, viel erfolgreicher zu sein. Aber es macht auch unglaublichen Spaß. Leider ist es wie so oft im Leben, „ohne Moos nix los“ und solange man ein Projekt wie LEVi nicht dauerhaft finanziell absichern kann, wird es auch weiterhin nur viele Einzelprojekte geben, die nach ihrer Laufzeit wieder verschwinden, bevor sie die Chance hatten, einen ECHTEN Unterschied zu machen.
Denn drei Jahre sind eigentlich eine verdammt kurze Zeit …
36 Grad, die Sonne brennt, Berlin-Alexanderplatz: LEVi auf den ersten Blick.
Mitte Juli 2023 bin ich auf einer Ausstellung von elektrischen Leichtfahrzeugen im Shoppingcenter „Alexa“ erstmals auf LEVi aufmerksam geworden: die Bandbreite an verschiedensten LEVs, vom eKickscooter bis zum L7e Leichtfahrzeug, war für mich Grund genug mir die Kamera zu schnappen und ein Video für meinen YouTube-Kanal zu erstellen.
Der Gedanke über ein bestehendes Netzwerk noch mehr für die Verkehrswende mit elektrischen Leichtfahrzeugen erreichen zu können, ließ mich nicht mehr los: seit Anfang des Jahres 2024 unterstütze ich das LEVi-Team als „LEV-Experte“ auf Messen, im Bereich Marketing und als Content-Creator. Bis heute haben wir spannende Interviews, Shorts, Reels und Fahrzeugvorstellungen auf YT, Insta & Co. veröffentlicht.
In den vergangenen Monaten konnte ich meine langjährige praktische Erfahrung oft einbringen und habe auf Veranstaltungen und WorkShops viel Neues dazu gelernt. Ich habe das Gefühl, dass das Thema, gerade in den letzten Wochen, mit dem Ausbau der politischen Arbeit, noch mehr an Fahrt aufgenommen hat. Sehr gern würde ich an dieser Stelle weiter machen: auch wenn die LEV-Branche gerade mit Kaufzurückhaltung, wenig risikobereiten Investoren und negativen Presseberichten zu kämpfen hat bin ich davon überzeugt, dass die eLeichtmobilität ihren Teil zum Klimaschutz und zur Verkehrswende beitragen wird. 2025 wird das entscheidende Jahr für die Antriebswende weg vom Verbrennungsmotor hin zum e-Antrieb.
Mein Herz schlägt für die e-Mobilität und so werde ich weiterhin objektiv über meine Erfahrungen mit 2-,3- und 4-rädrigen Leichtfahrzeugen im Alltag berichten. Verständliche Aufklärung ist mir sehr wichtig. Klar bin ich traurig, dass gerade in diesen schweren Zeiten, das Netzwerk LEVi nicht weiter gefördert wird. Gerade jetzt wo unsere Hilfe und der Austausch am dringendsten benötigt werden.
„Hoffnung ist, trotz aller Dunkelheit Licht zu sehen.“
Wir hören und sehen uns!
Im September 2022 kam ich zu LEVi (damals noch unter einem anderen Namen) und damit praktisch, wie die Jungfrau zur elektrischen Leichtmobilität.
😉
Als Marketingberaterin mit Fokus auf Transformation, fing ich schnell Feuer für dieses neue Fahrzeugsegment und die Mobilitätsbranche. Ein diesbezügliches Innovationsnetzwerk von Null an aufzubauen und sich in eine völlig neue Branche einzuarbeiten, war ganz nach meinem Geschmack.
Heute, zweieinhalb Jahre später, ziehe ich Resümee:
Ich habe unglaublich viel gelernt. Nicht nur über Mobilität, sondern vor allen Dingen über Verbandsarbeit, Mitglieder-Werbung, Startup-Gründer, Branchen-Empfinden und Fördermittel.
In einer sehr auf Individualität ausgerichteten Gesellschaft, wo die Selbstverwirklichung des Einzelnen ganz weit oben steht, ist es schwer einen kollektiven Ansatz durchzusetzen und den Gedanken „gemeinsam sind wir stark“ in den Köpfen der Beteiligten nachhaltig zu verankern. Kurz: Verbandsarbeit ist nur interessant, wenn sie mir bei einem spezifischen Problem hilft, ansonsten mache ich lieber meins.
Das eine gemeinschaftliche Öffentlichkeitsarbeit, also für die gesamte LEV-Branche, wichtig ist, geht maximal in die Köpf der eingesetzten Marketingmitarbeiter, wohingegen die zumeist aus dem Ingenieurwesen stammenden Startup-Gründer darin wenig Sinn sehen. Für sie steht ihre Erfindung im Mittelpunkt und für ein darüber hinausreichendes Engagement fehlt ihnen die Zeit und Aufmerksamkeit.
Das macht die Mitglieder-Werbung nicht unbedingt einfach und eine Newcomer Branche zu vertreten, die sich nicht als Branche wahrnimmt, in einem kurzgesteckten Zeitrahmen nahezu unmöglich.
Erschwerend kommt die Fördermittelsituation hinzu. Wie sollen neue Business Cases einen Hochlauf erfahren, wenn wichtige Informationsträger und neutral arbeitende Netzwerke auf einen wirtschaftlichen Träger angewiesen sind? Cluster und Netzwerke erhalten eine Förderung von 2-3 Jahren und sollen danach wirtschaftlich selbständig agieren. Wer schon einmal ein Unternehmen aufgebaut hat, der weiß, dass man erst nach fünf Jahren in die Wertschöpfung kommt. Netzwerke und Cluster haben obendrein eher informativen Charakter und per se keine wirkliche Gewinnorientierung. Ein Scheitern ist damit beinahe vorprogrammiert und die aufgewendeten Fördermittel quasi aus dem Fenster geworfen.
Ich finde es schade, dass uns die Fortführung der Initiative LEV unter den gegebenen Rahmenbedingungen nicht möglich ist, denn ich sehe die eLeichtmobilität als die vielversprechendste Lösung in der Verkehrstransformation, da sie für jeden, egal ob jung oder alt, eine ressourcenschonende, individuelle Mobilitätslösung bietet und damit auch sozial gerecht ist.
Ich werde auch in Zukunft weiter an der Transformation in Richtung eines ökonomisch, ökologischen Gesellschaftssystems arbeiten und stehe allen gerne auch weiterhin als Ansprechpartnerin zur Verfügung.
Bis dahin alles Liebe
c/o CONSTIN GmbH
Bennigsenstraße 14
12159 Berlin
Deutschland
Tel. +49 30 23 00 69 0
Fax. +49 30 23 00 69 39
E-Mail: kontakt@levi-ev.de
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