01.06.2024 I Von Sejla Ramic I 4 min Lesedauer
Plugin-Hybride gelten als vielversprechende Lösung für den Übergang zur Elektromobilität. Sie bieten die Flexibilität, sowohl elektrisch als auch mit Verbrennungsmotor zu fahren. Doch der positive Umwelteffekt dieser Fahrzeuge wird zunehmend in Frage gestellt, wenn man einen genaueren Blick auf ihre tatsächliche Nutzung wirft.
Das Problem
In der Theorie sind Plugin-Hybride umweltfreundlich. Angedacht ist, dass sie Kurzstrecken rein elektrisch zurücklegen und für längere Strecken den Verbrennungsmotor nutzen sollen. Doch die Realität sieht oft anders aus. Denn Befragungen von Autohäusern zeigen ein beunruhigendes Bild: Bei jedem fünften Plugin-Hybrid liegt das Ladekabel noch originalverpackt im Fahrzeug. Das bedeutet, dass die Fahrzeuge somit überwiegend oder ausschließlich mit Kraftstoff betrieben, und nicht elektrisch aufgeladen werden. Viele Käufer von Plugin-Hybriden scheinen die Vorteile des elektrischen Fahrens entweder nicht zu verstehen oder zu ignorieren. Mangelnde Ladeinfrastruktur und Bequemlichkeit spielen ebenfalls eine Rolle. Wenn das Aufladen als unpraktisch empfunden wird, greifen die Nutzer eher auf den Verbrennungsmotor zurück.
Alarmierende Zahlen aus Brüssel
Die EU-Kommission hat erstmals die realen Kraftstoffverbräuche und den Schadstoffausstoß von Plugin-Hybriden veröffentlicht. Die bisher ermittelten Abgaswerte nach WLTP-Standard sind deutlich zu niedrig angesetzt. Es hat sich gezeigt, dass die Annahmen zur Nutzung dieser Fahrzeuge, wie sie in den Zulassungspapieren festgehalten sind, zu optimistisch waren. Die Realität zeigt, dass die Vorgaben, wie oft ein Plugin-Hybrid geladen wird, oft nicht eingehalten werden können. Dadurch tragen diese Fahrzeuge am Ende oft weniger bis gar nicht zum Klimaschutz bei, als ursprünglich angenommen wurde.
Was ist der wahre Grund für die Kaufentscheidung von Plugin-Hybriden?
Viele Menschen entscheiden sich für Plugin-Hybride aufgrund von Steuervorteilen und der günstigeren Nutzung im Vergleich zu reinen Benzinfahrzeugen. Eine genauere Untersuchung von Patrick Plötz vom Frauenhofer Instituts zeigt jedoch, dass bei Dienstwagen der Schadstoffausstoß fünfmal so hoch ist wie bei privaten Fahrzeugen. Dies deutet darauf hin, dass Dienstwagen mit Plugin-Hybrid Antrieb kaum elektrisch geladen werden, obwohl der Staat diese Fahrzeuge massiv mit Umweltboni gefördert hat. Diese Subventionen, die eigentlich dem Klimaschutz dienen sollten, werden somit ineffektiv genutzt und tragen nicht zur Reduzierung der Emissionen bei!
Eine trügerische Hoffnung
Plugin-Hybride sind derzeit keine wirksame oder nachhaltige Lösung und tragen nicht zum Klimaschutz bei. Vielmehr sind sie ein Zugeständnis an die Öl- und Automobilindustrie, die weiterhin ihre traditionellen Geschäftsmodelle verfolgen können, solange sie eine symbolische "grüne" Batterie einbauen. Trotz der vermeintlich umweltfreundlichen Technologie fahren die meisten Besitzer von Plugin-Hybriden weiterhin hauptsächlich mit dem herkömmlichen Verbrennungsmotor, was zu unnötigen Umweltbelastungen führt. Letztendlich ist es nicht mehr als ein fauler Kompromiss, der den ökologischen Fußabdruck kaum verringert, während ein sehr schwerer Verbrennermotor sinnlos mitgeschleppt wird. Ein radikales Umdenken in der Nutzung von Plugin-Hybriden sowie die Einführung strengerer Anreize für eine konsequente elektrische Fahrweise sind dringend notwendig.
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